In der heutigen Zeit bekommt man nicht oft die Möglichkeit geboten, sich an Neuem auszuprobieren. Meist muss man es sich selbst erarbeiten. Den meisten ist dies zu mühselig. Und somit bleiben verborgene Talente oft unentdeckt.
Am 27. Februar, hat das Projekt Sprechreiz der Hochschulgruppe von Enactus mehr als nur ein Sprachtalent aus dem Verborgenen gezogen. Um 20:00 eröffnete Judith Franke vom Jungen Staatstheater Karlsruhe die Veranstaltung „Freiheit: Bühne!“ und übergab kurz darauf an die Moderatoren des Sprechreiz Poetry Slams Phriedrich Chiller und Ashvin Shivashankar.
Das Besondere an diesem Poetry Slam war nicht nur die farbenfrohe Kulisse. Fast alle Poeten waren Hauptschüler und Werkrealschüler, die sich in fünf vorangegangenen Schulstunden das erste Mal mit Poetry Slam auseinander setzten. Die Acht- bzw. Neuntklässler wurden dabei von professionellen Poetry Slammern angeleitet. Da es für die Schüler eine ganz neue und praxisnahe Art von Deutschunterricht war, hatten sie unheimlich viel Spaß. Und dabei schrieben sie nicht nur unheimlich viele Seiten Text und arbeiteten so an ihrer Schreibkompetenz, sondern lasen diese Texte auch vor, hinterfragten ihr Erscheinungsbild dabei und wie sie dieses verbessern konnten.
„Respect the Poet!“: Die wichtigste Regel an diesem Abend. Denn die Schüler nahmen allen Mut zusammen um ihre Texte vorzutragen. Doch bereits nach den ersten Texten war klar, dass diese Regel überflüssig war. Die etwas mehr als 100 lauschenden Zuhörer, wurden so von einer wahnsinnigen Bandbreite von Texten überströmt, dass nicht ein Mucks aus dem Publikum zu hören war. Während der eine das ganze Publikum zum Lachen brachte, sprach der Andere über das Leid von Kindern im Krieg. Und mehr als einmal wurde deutlich, dass die Schüler private Ereignisse mit dem Publikum teilten.
Am Ende des Abends, nahm Philipp Schlager von der Ernst-Reuther-Schule zwar den Drama Award als Sieger mit nach Hause aber gewonnen hatten sämtliche Poeten an diesem Abend. Nicht nur das Plappermaul, eine kreative Kombination aus diversen Süßigkeiten, sondern auch Selbstvertrauen, Sprachgewandtheit und den Glauben in ihre Fähigkeiten.
„Every child is an artist. The problem is how to remain an artist once we grow up.“
Pablo Picasso